Dohlennester: Gefahr im Schornstein
Dohlen suchen sich gerne einen Nistplatz aus, der aus Menschensicht nicht nur unpraktisch ist, sondern sogar lebensgefährlich werden kann. Anders als Störche bauen sie ihre Nester nicht auf sondern im Schornstein - und verstopfen sie mit ihrem bis zu einem Meter hohen Nest. Im Haus kann es dann gefährliche Kohlenmonoxidentwicklungen geben. In diesen Tagen beginnen die Vögel mit dem Nestbau. Man sieht es nicht und man riecht es nicht. Deshalb ist Kohlenmonoxid so gefährlich. CO-Vergiftungen führen in kurzer Zeit zum Tode. Kohlenmonoxid entsteht bei Verbrennungsprozessen ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr, „und das passiert nicht selten, weil ein Dohlennest den Schornstein verstopft“, weiß Torsten Kalin. Der Schornsteinfegermeister rät deshalb dringend, Schornsteine mit Dohlenschutzgittern zu sichern, unabhängig davon, ob ein offener Kamin, ein Ofen, eine Öl- oder eine Gasheizung angeschlossen ist. Dohlen können ihre Nester nicht in Bäumen oder Hecken bauen. Die taubengroßen Rabenvögel mit dem schwarzen Gefieder, dem grauen Kopf und den stahlblauen Augen sind Höhlenbrüter. Weil sie vor allem in den Städten kaum noch alte Gemäuer finden, haben sie Schornsteine für sich als Höhlen entdeckt. Sie bauen ihre Nester nicht, wie Störche, auf den Schloten, sondern darin.
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Nester in Höhlen „Das kann sehr aufwändig sein. Von oben klappt es in den meisten Fällen gar nicht. Dann muss der Fachmann mit Spezialwerkzeug von unten ran,“ schildert Torsten Kalin die Arbeit. „Wenn es nicht gelingt, das Nest von unten mit einer Haspel mit Widerhaken zu erreichen und herunter zu ziehen, muss der Schornstein aufgestemmt werden. Das kann Stunden dauern und macht Dreck. Und teurer als ein Dohlengitter ist ein solcher Aufwand auch.“ |